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March against Monsanto - die Dritte

March against Monsanto
March against Monsanto 3 in Düsseldorf

Am 24. Mai 2014 fand wieder international in über 60 Städten auf der ganzen Welt der dritte 'March against Monsanto' statt, wo sich tausende Bürger für den Erhalt gentechnikfreier Lebensmittel stark machten und gegen die Willkür großer Lebensmittelkonzerne, allen voran der amerikanische Konzern Monsanto, empörten, die offensichtlich versuchen ihre gesundheitlich fraglichen Produkte mit allen Mitteln und möglichst undeklariert am Markt zu platzieren, ohne sich um die tatsächliche Nachfrage und Erwünschtheit beim Konsumenten zu interessieren. Aufgrund der politischen Untätigkeit, die Bürger zu beschützen, wurde die Zahl der unzufriedenen Bürger, die dieses Jahr für gentechnikfreie Lebensmittel auf die Straße gingen, wieder deutlich größer.  

March against Monsanto

Wie die ersten beiden Male auch, zeichnete sich Olivia Tawiah für den 'March against Monsanto' als Hauptorganisatorin verantwortlich und lieferte wieder erstklassige Organisationsarbeit ab! Über die Facebookseite zum 'March against Monsanto' wurden wieder die meisten Teilnehmer eingeladen. Ab 13:00 h war wieder Treff vor dem DGB-Haus in Nähe des Düsseldorfer Hauptbahnhofs auf der Friedrich-Ebert-Straße. Es hatte sich wieder ein sehr buntes Volk zusammengefunden. Ich sah viele neue Gesichter und auch viele alte Bekannte von vorherigen 'March against Monsanto'. Um 14:00 h setzten wir uns mit viel guter Laune, singend und tanzend Richtung Innenstadt in Bewegung. 

March against Monsanto

Alle, die sich zum Thema gentechnisch veränderte Lebensmittel umfassend informiert haben, sind sich einig: Gentechnisch veränderte Lebensmittel erscheinen offensichtlich als sehr zweifelhaft. Monsanto behauptet dreist, gentechnisch veränderte Lebensmittel stellen keinerlei gesundheitliche Gefahr für Menschen dar, aber in der Kantine von Monsanto gibt es für die Mitarbeiter keine gentechnisch veränderte Lebensmittel zu essen, sondern nur Lebensmittel aus konventionellem Anbau. Das weckt bei mir jedenfalls Zweifel an den gentechnisch veränderten Lebensmitteln von Monsanto. Unabhängige Wissenschaftler, die sich kritisch zu gentechnisch veränderten Lebensmitteln geäußert hatte, erlitten plötzlich einen massiven Karriereknick.

 

Als Beispiel sehen Sie sich bitte das One-Radio-Network-Video des ungarischen Professors Arpad Pusztai an, dem dieses Schicksal widerfahren ist, nach dem er sich kritisch zu genmanipulierten Lebensmitteln öffentlich geäußert hatte. In diesem Video erklärt er detailiert die Problematiken der Genmanipulation und die entstehenden Gefahren für Mensch und Tier in englischer Sprache.

March against Monsanto

Natürlich waren auch wieder mehrere Landwirte dabei, die auf ihren Feldern keine gentechnisch veränderten Lebensmittel anbauen möchten. Bei den Landwirten im Ausland, die es bis jetzt ausprobiert hatten, gab es herbe Enttäuschungen, massive Gesundheitsschäden oder den geschäftlichen Ruin. In Indien kam es sogar zu einem Massenselbstmord von Bauern.

 

Das Angebot von Monsanto klingt anfangs für die Landwirte sehr praktisch und verlockend: Sie bekommen ein Kombipack aus gentechnisch veränderter Nutzpflanze und maßgeschneiderten Insektenvertilger (Roundup) angeboten. Damit will Monsanto garantieren, dass die Pflanzen nicht von Schädlingen befallen werden und es so zu Ernteausfällen kommt. Dabei gibt es nur ein paar Probleme: durch die gentechnische Veränderung ist die Pflanze nicht nur resistent gegen das Insektizid, sondern sie geht auch nur einmalig auf. Das heißt, der Bauer muss jährlich bei Monsanto neues Saatgut nachkaufen, um weiter anpflanzen zu können. Der Einkauf von alternativem Saatgut ist vertraglich untersagt. Bald wurden die Schädlinge aber immun gegen das Herbizid Roundup und die Ernteausfälle wurden umso größer und existenzbedrohlicher. Nutztiere wie Bienen starben durch das Monsanto-Herbizid Roundup in Massen mit. Der Kontakt mit Roundup ist dazu für den Bauern extrem gesundheitsschädlich. Der Bauer sitzt nun in der Abhängigkeitsfalle von Monsanto. Es ist auch vertraglich geregelt, dass kein Landwirt Monsanto auf Schadensersatz verklagen kann. Stellen Sie sich so eine gute Geschäftsbeziehung als Landwirt vor? 

 

Allein schon die Frage, ob ich als Bauer Saatgut kaufen würde, dass nur einmal aufgeht, würde ich klar mit nein beantworten. Wie sehen Sie das?

 

 

March against Monsanto

Gentechnische veränderte Sojabohnen finden als Viehfutter starken Einsatz in Mastbetrieben. Ob und wie stark genmanipuliertes Soja die Gesundheit der Tiere negativ beeinflusst, ist noch nicht ganz klar. Aufgrund der kritischen Äußerungen bezüglich der Wirkung gentechnisch veränderter Lebensmittel beim Menschen einiger unabhängiger Wissenschaftler ist natürlich auch hier zur Vorsicht geraten. Die Sorge, dass sich der Mensch durch eventuell belastete tierische Produkte gesundheitlich schädigen könnte, liegt in der Luft. Insbesondere deshalb, weil es nicht geplant ist, Fleisch oder Milchprodukte zu deklarieren, die von genfüttergefütterten Nutztieren stammt. 

 

Dem Verbraucher wird wieder ganz bewusst die Wahlmöglichkeit durch Informationsvorenthalt verweigert. Finden Sie das in Ordnung?

March against Monsanto

Dieses Foto auf dem Weg vom Hauptbahnhof bis zur Berliner Allee zeigt, dass wir schon eine sehr imposante Teilnehmerzahl mobilisieren konnten, die sich für gentechnisch unveränderte Lebensmittel öffentlich ausspricht. 

 

Von der Berliner Allee marschierten wir durch die Grünstraße auf die KÖ, die wir bis zur Galeria Kaufhof hinab liefen, bevor wir uns Richtung Düsseldorfer Altstadt und Rheinufer weiter bewegten. Auf der Königsallee (kurz: KÖ) erregten wir das meiste Aufsehen und es schlossen sich hier auch die meisten Neuteilnehmer uns spontan an. Ich glaube, so oft bin ich noch nie zuvor in meinem Leben fotografiert und gefilmt worden.

March against Monsanto

Als besonderes Highlight erregten wir auf der kleinen Brücke vor der Galeria Kaufhof mit einer mehrminütigen Sitzblockade bei den eifrig shoppenden Passanten am Samstagnachmittag viel Aufsehen. Mit dieser Aktion konnte uns praktisch niemand mehr ignorieren, übersehen oder überhören. Keine Sorge! Wir standen nach einigen Minuten freiwillig wieder auf und setzten unseren 'March against Monsanto' weiterhin friedlich-fröhlich-tanzend fort.

March against Monsanto
Sambazillus

Die Trommler von Sambazillus marschierten bei diesem 'March against Monsanto' als Einheizer und als von weitem erkennbarer Blickfang voran. Die ersten beiden MAM wurden von der bekannten, pinken Sambaband 'Rhythems of Resistance' begleitet. So erhielten wir reichlich Aufmerksamkeit. Von Passanten am Straßenrand wurden wir häufig gefilmt. Einige Passanten konnten wir sogar spontan zum Mitmarschieren annimieren. Auf unserem ersten Zwischenstopp auf dem Burgplatz gaben Samazillus ein kleines Konzert für alle Anwesenden. Nur der dort geparkte CDU-Wahlkampf-Tourbus von Düsseldorfs OB Elbers hatte es plötzlich sehr eilig, den Burgplatz zu verlassen. Danach ging es auf der Rheinuferprommenade weiter Richtung Graf-Adolf-Straße. Vielen herzlichen Dank an Sambazillus!

March against Monsanto

Traditionell endete der dritte 'March against Monsanto' wieder auf dem Graf-Adolf-Platz, wo schon verschiedene Zelte und Stände aufgebaut waren. Es gab zu essen und zu trinken, eine Saatgut- und Pflanzentauschbörse. Verschiedene Infostände und politische Parteien waren ebenfalls wieder vertreten. Mehrere Redner informierten auch zu anderen aktuellen Themen wie Fracking

 

Insgesamt war es wieder eine sehr schöne und gelungene Veranstaltung. Die Marschroute war länger und es waren auch insgesamt deutlich mehr Teilnehmer da gewesen. Wir starteten vom Düsseldorfer Hauptbahnhof nach Schätzung der Organisatorin Olivia Tawiah mit gut 1000 Teilnehmern, die sich auf der KÖ auf ca. 1200 Teilnehmern vergrößert haben dürfte. Während des Zwischenstopps auf dem Burgplatz verringerte sich die Menge auf 800 Personen und der 'harte Kern' von 600 Personen fand sich gegen 17:00 h auf dem Graf-Adolf-Platz ein. Die offizielle MAM-Facebook-Seite sprach in Düsseldorf sogar von einer Spitzenzahl von 3000 Teilnehmern, während wir durch die Innenstadt marschierten. Die Veranstaltung ging bis 20:00 h, bevor die Zelte abgebrochen wurden.

 

Hier kommen Links zu Medienberichten vom MAM 2014:

 

Ankündigungen von

WDR

 

Berichte kamen bis jetzt (25. Mai 2014) fast nur von kleineren Nachrichtensendern oder aus Fachkreisen. Die Mainstreampresse ignorierte diesmal konsequent den March against Monsanto. Wieder einmal ein trauriger Beweis, dass Pressefreiheit nur eine graue Theorie ist - auch in Deutschland!

 

WDR Lokalzeit aus Düsseldorf brachte am Tag des MAM am Anfang der Sendung einen mehrminütigen Bericht. Die tatsächliche Problematik wurde allerdings stark heruntergespielt und verharmlost; aber wenigstens etwas. Sollten in den Mainstreammedien noch weitere Berichte über den MAM gesendet werden, wäre ein Link von Ihnen als Kommentar zu diesem Blogeintrag sehr hilfreich.

 

An diesem Tag wurden wieder einmal viele, neue Kontakte geknüpft, gute Gespräche geführt und interessante Infos ausgetauscht. Hier können Sie das Veranstaltungsprogramm des MAM 2014 einsehen.

 

Die Zusammenarbeit mit der Polizei klappte wieder einwandfrei. Es kam zu keinen nennenswerten Vorkommnissen. Auch hier nochmal vielen Dank an die Polizei von Düsseldorf, die für uns die Straßen frei gehalten hat. Vielen Dank!

 

March against Monsanto

Ich bin gespannt, ob die Mainstreammedien noch über diesen 'March against Monsanto' berichten werden oder diesen weiterhin konsequent ignorieren bzw. nur kurze, bedeutungslose Statements abgeben. Es wäre sicherlich wünschenswert, wenn sich jetzt mehr Sender trauen, über die Unzufriedenheit der bewusst lebenden Bürger zu berichten. Aber offenbar bestimmen andere, was gespielt wird oder eben nicht.

 

Klar ist, dass aufgrund der anstehenden TTIP-Verhandlungen, die bei Erfolg für die USA uns u. a. eine Schwemme für den Europäischen Markt an gentechnisch veränderten Lebensmitteln sowie eine deutliche Einschränkungen im Vebraucherrecht ins Haus stehen wird. Regierungskreisen und der Industrie kommt der March against Monsanto äußerst ungelegen, da ein Scheitern der TTIP-Verhandlungen mit den USA das Verhältnis mit den USA zu Deutschland nachhaltig trüben wird. 

 

In anderen europäischen Ländern sowie in einigen US-Bundesstaaten hat sich die Bevölkerung schon klar gegen genmanipulierte Lebensmittel ausgesprochen, was sogar von deren Bundesstaats- und Landesregierungen akzeptiert und mit einem Boykott umgesetzt wurde. Das nenne ich vorbildliches, demokratisches Handeln! Hoffentlich wachen immer mehr Verantwortliche und Bürger auf und sprechen sich ganz klar gegen Willkür und Profitgier der Lebensmittelkonzerne aus.

 

Möchten Sie selbst entscheiden, was Sie essen oder sich es vorschreiben lassen? Entscheiden Sie selbst!

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Kommentare: 1
  • #1

    Oliver Triebel (Mittwoch, 17 September 2014 08:43)

    Die Netzfrauen haben auf ihrer Website Studienergebnisse veröffentlicht, die die Gesundheitsschädlichkeit von GMOs belegen:

    http://netzfrauen.org/2014/09/17/studien-beweisen-gesundheitsrisiko-durch-glyphosat-und-gvo/

    Vielen Dank für Eure unermüdliche Tätigkeit!