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Sind McDonald's Hamburger für den menschlichen Verzehr ungeeignet?

"Sind McDonald's Hamburger für den menschlichen Verzehr ungeeignet?"

 

Diese Frage stellten sich alle, die 2012 die praktische Demonstration des berühmten, britischen Kochs Jamie Oliver live im US-Fernsehen miterlebt hatten, wie McDonald's seine Buletten für ihre Hamburger herstellt.

 

Was heißt das für uns als Konsumenten in Deutschland? Hier findest Du die Antworten!

McDonald's arbeitet an seinem Image

In meinem letzten Blogbeitrag über die 'Verbotene Liebe' behandelte ich die Vorliebe vieler Menschen für Fast Food, die in einem Focus-Leitartikel besprochen wurde.

 

Das Fazit des Focus-Leitartikels war, dass Fast Food gar nicht so schlimm sein muss, wenn man es vernünftig miteinander kombiniert.

 

Nach meiner Meinung deckte der Focus-Leitartikel nicht die wichtigen Aspekte der Hochwertigkeit von Fast Food generell und die unnatürlichen Inhaltsstoffe zur Geschmacksverbesserung und zur besseren Haltbarkeit ab. An dieser Stelle möchte ich nochmal - speziell am Beispiel McDonald's - weiter in die Tiefe gehen.

 

McDonald's Deutschland fährt derzeit (2015) eine Imagekampagne um ihre Hamburger: Als neues Produkt wird der Simmentaler Burger angeboten, um für Qualitätshamburger zu werben. Ein Fleckviehexperte äußert sich zur Herkunft des Simmentaler Rind und sagt etwas über die Qualität des Fleisches:

 

 

Das Simmentaler Rind ist also eine mehr oder minder gewöhnliche, international weit verbreitete Rinderrasse, die durch vielfache Kreuzung mit anderen Rinderrassen nur noch selten reinrassig anzutreffen ist. Wenn man als Gast 'aus 100% Simmentaler Rind' liest, denkt man spontan an gehobene Qualität. In Wirklichkeit ist es aber nur ganz gewöhnliches Rindfleisch. Bei den niedrigen Preisen der Hamburger kann es sich gar nicht um sehr hochwertiges Rindfleisch handeln. Ein guter Marketing Trick von McDonald's!

 

McDonald's Qualität in Deutschland und in den USA

Das erste Wahlkriterium für das von McDonald's ausgesuchtes Rindfleisch ist - erwartungsgemäß - die Wirtschaftlichkeit der Rinderrasse. Ob die Fleckviehbestände in Baden-Würtemberg und Bayern tatsächlich ausreichen, um den Rindfleischbedarf von McDonald's für Deutschland zu decken, könnte man ebenfalls hinterfragen. Simmentaler Rinder sind weltweit bei Landwirten beliebt und verbreitet. Zukäufe von Jungtieren aus dem Ausland, die dann in Deutschland aufwachsen, könnten hier eine Lösung sein, falls es eventuell mal knapp wird. Eine Gourmetvariante des Simmentaler Rindfleisches existiert ebenfalls, das zum Beispiel bei Filetstücken, im dreistelligen Euro-Bereich pro Kilo verkauft wird. Simmentaler Rindfleisch steht grundsätzlich schon für Qualität - auch wenn es schon viele Kreuzungsversuche mit den Simmentaler Rindern gegeben hat, um sie noch wirtschaftlicher zu machen.

 

Natürlich verarbeitet McDonald's kein Simmentaler Rinderfilet für 100,- Euro / kg in seinen Burgern. So ein Hamburger-Patty darf nur wenige cents kosten. Schließlich darf ein Hamburger in der Herstellung gerade einmal so viel bzw. wenig kosten, dass er durch seinen ebenfalls nicht gerade hohen Verkaufspreis noch eine gute Gewinnmarge abwirft. Da kann kein hochwertiges Rindfleisch zum Einsatz kommen! Die genaueren Details erklärt Dir Jamie Oliver in einem später folgenden Video.

 

Jeder der weiß, wie ein qualitativ gutes Stück Rindfleisch schmeckt - sei es ein teures Filetsteak oder ein deftig zubereitetes Rumpsteak oder nur ein Hacksteak - und dazu im Vergleich einen Hamburger-Patty einer Fast-Food-Kette gesehen, gerochen und probiert hat, wird ganz klar feststellen können, dass das Hamburgerfleisch qualitativ weit unter dem Niveau von qualitativ hochwertigem Rindfleisch liegen muss!


Der beliebte, britische Koch Jamie Oliver (The Naked Chef) demonstrierte vor Publikum live bei einem US-Fernsehsender, wie McDonald's in den USA ihre Hamburger-Patties (Buletten) herstellen. Das war nichts für schwache Nerven! Leider wurde die Aufzeichnung dieser Sendung im Sommer 2015 aus dem Internet entfernt.


Starkoch Jamie Oliver lehrte McDonald's das Fürchten

Dass McDonald's kein besonders hochwertiges Fleisch für seine Hamburger verwenden kann, hatte ich schon erwähnt. Ein sogenanntes 'Value menue' kostet in den USA bei McDonald unter $1!

 

Hier zeigte Jamie Oliver, dass das verwendete Fleisch für die Burger die Qualität von Hundefutter besitzt. Schlachtabfälle wäre hier die geeignetere Bezeichnung. Um das Fleisch zu desinfizieren und haltbarer zu machen, wird es in Ammoniumhydroxid (Salmiakgeist, Ammoniakwasser, E527) gewaschen und danach mit klarem Wasser gespült. Es ist aber damit zu rechnen, dass sich noch deutliche Rückstände dieser Chemikalie nach der weiteren Verarbeitung der Hackfleischmasse finden werden.

 

Nachdem Jamie Oliver der Öffentlichkeit gezeigt hatte, woraus die Hamburger von McDonald's in den USA wirklich sind, gelobte McDonald's Besserung und verbannte Ammoniumhydroxid aus ihrer Produktion. Ich frage mich, womit es ersetzt wurde, denn ersatzlos gestrichen wurde es aus hygienischen Gründen sicherlich nicht. Welch boshaft-zweideutige Ironie!

 

Ein weiteres, berüchtigtes Video ist bei YouTube im Umlauf, das dokumentiert, wie unkaputtbar ein McDonald's Hamburger ist. Selbst nach mehreren Jahren setzt ein McDonald's Hamburger keinen Schimmel an. Er trocknet einfach nur aus. Den einen schauerlichen Grund kennen wir schon: das Fleisch wird in den USA desinfiziert oder besser sterilisiert. Der andere Grund ist die Beschaffenheit des Burger-Pattys: dünn mit einer großen Oberfläsche. So trocknet der Hamburger schneller aus, als er Schimmel ansetzten kann...denn Schimmelpilze wachsen nur in feuchtem Millieu. 

 

Dieses Schimmelexperiment wurde schon von vielen neugierigen McDonald's Konsumenten nachgestellt. Der schönste Satz im folgenden, wieder englischsprachigen Video von HuffPostLive ist für mich, dass eine Großmutter einen getrockneten McDonald's Hamburger für ihre Enkel zur Warnung aufbewahrt, um sie davon abzuhalten, Fast Food zu essen. Mahlzeit!

 

 

Der in den beiden vorherigen Videos erwähnte Pink Slime, der eklige Einheitsbrei, aus dem McDonald's in den USA all seine Fleischprodukte herstellt, ist jetzt Thema bei einem der größten Online-Nachrichtensender der USA: 'The Young Turks'. Das Fazit der Nachrichtensprecherin ist sehr bemerkenswert. Auch dieses Video ist in englischer Sprache.

 

 

Vielleicht scheint Dir dieses Szenario um die Hamburger in den USA weit entfernt. Ja, das ist es ...noch! Wir haben in Europa, insbesondere in Deutschland, hohe Lebensmittelstandards, wo es undenkbar wäre, Fleisch mit Küchenreiniger zu desinfizieren.

 

Allerdings versuchen die USA und auch ein großer Teil unserer Bundesregierung mit aller Macht das TTIP-Freihandelsabkommen durchzuboxen. Wenn TTIP zustande kommt, wäre es möglich, entsprechend belastete Produkte auch nach Deutschland zu importieren - ungekennzeichet. Über das Szenarion mit den unabhängigen Schiedsgerichten, über die amerikanische Firmen hohe Schadensersatzsummen erstreiten können, wenn die Verkäufe hier nicht die gewünschten Gewinne erzielen, möchte ich jetzt gar nicht weiter nachdenken!

 

Bitte werde Dir als Verbraucher über Deine Macht bewusst, die Du (noch) hast. Ich selbst halte es für sehr wichtig, dass wir in Europa und Deutschland unsere hohen Standards für Lebensmittel aufrecht erhalten und verteidigen.

 

Um zu unserer ursprünglichen Frage zurück zu kommen: Ja, McDonald's Hamburger sind in Deutschland und wohl auch in ganz Europa für den menschlichen Verzehr geeignet. Auch wenn das, was Du Dir da gerade schmecken läßt, kein qualitativ hochwertiges Essen ist. So lange Du Dir nur gelegentlich mal einen Hamburger einer Fast Food Kette gönnst, ist das in Ordnung. Denke immer an das bekannte Zitat des Philosophen Feuerbach: "Du bist, was Du isst!".

 

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P.S.: So gehen Hamburger besser - selbstgemacht - damit Du weißt, was drin und drauf ist!

  


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Kommentare: 2
  • #1

    Oliver Triebel (Dienstag, 08 März 2016 10:12)

    Hier habe ich noch ein schönes Video gefunden, dass die Geschichte von Mc Donald's und deren Produkte gut beleuchtet: https://www.youtube.com/watch?v=BPQ1Zp980D0

  • #2

    Oliver Lehmann (Dienstag, 06 Juni 2017 09:22)

    Neuigkeit dazu: Ein Fleischproduzent aus South Dacota hat ABC News für deren Berichterstattung zu Pink Slime verklagt. In diesem Sender hat auch Jamie Oliver über Pink Slime gesprochen. Dem Unternehmen sind dadurch die Umsätze weggebrochen. Es geht um 2 bis 6 Milliarden Dollar Schadenersatz.

    Wenn man weiß, wie schwierig es in USA ist, eine Diffamierungsklage zur Verhandlung zu bringen, ist das schon eine massive Attacke auf die Pressefreiheit.

    Details: https://www.nytimes.com/2017/06/05/us/pink-slime-lawsuit.html