Umso mehr Einkommensquellen Du hast, desto weniger ist Dein finanzielles Risiko, irgendwann oder in Notzeiten zu starke finanzielle Engpässe zu haben oder gar auf dem Trockenen zu sitzen und ṕleite zu sein. Danach gäbe es dann eine Möglichkeit, eine weitere Einkommensquelle zu eröffnen, aber mal ganz ehrlich: Weder die Agentur für Arbeit noch Du wollen das doch wirklich, oder?

Wer meist im fortgeschrittenen Alter seine Finanzen gut managen konnte, weil genügend Geld zum Anlegen oder Besitz zum Vermieten da war, ist heute ganz gut abgesichert. Leider kann das nicht jeder.  Aber ich glaube, dass bei den meisten Menschen da noch etwas mehr geht und Du noch mehr Einkommensquellen für Dich auftun könntest.

Schauen wir uns doch die folgenden Punkte etwas näher an. Vielleicht ist etwas für Dich dabei!

Der überwiegende Teil der erwachsenen Bevölkerung bezieht in Deutschland ein Gehalt aus abhängiger Arbeit. Sich von nur einer Einkommensquelle abhängig zu machen, macht Dich verwundbar und bei Bedarf des Arbeitgebers steuerbar. Viele Arbeitgeber verlangen in ihrem Arbeitsvertrag, dass Du Deine Arbeitskraft alleinig Deinem Arbeitgeber zur Verfügung stellst. Weitere Nebenjobs sind meist genehmigungspflichtig. Heutzutage ist es üblich, dass Du von Dir aus mehr Arbeit leistest, als offiziell in Deinem Vertrag steht. Und das wird dann auch nicht immer vergütet. Viele Menschen sind nach der Arbeit dermaßen ausgepowert, dass sie auch gar keine Kraft oder Zeit mehr hätten, einen Nebenjob durchzustehen, der ihnen etwas mehr finanziellen Spielraum ermöglichen würde. 

Es gibt aber auch die Variante aus der Merkel-Ära, die man am besten durch einen Witz erklären kann:

"Bundeskanzlerin Angela Merkel hat uns mehr Arbeitsplätze versprochen. Ich habe jetzt 3 davon."

Die Zeiten, in denen ich aufgewachsen bin, wo es selbstverständlich war, dass nur der Mann in der Familie oder bei einem Paar arbeiten ging und als Durchschnittsverdiener problemlos eine ganze Familie mit 1 bis 2 Kindern ernähren konnte, sind heutzutage die Ausnahme und auch keine Durchschnittsverdiener mehr. Die künstlich in die Höhe getriebenen Lebenshaltungskosten steigen immer mehr. Für immer mehr Menschen wird es finanziell eng.

In höheren Gehaltsklassen ist noch genügend Luft. Auf der Geschäftsleitungsebene werden hohe Gehälter und Boni bezahlt, bei denen einem Durchschnittsverdiener schwindelig wird. Ein sehr interessantes Zitat, was ich einmal als Kommentar zur Höhe von Managergehältern gehört habe, ist, dass die höchsten Gehaltsklassen ein integriertes Bestechungsgeld beinhalten, um nicht immer ganz so moralisch einwandfreie Geschäftsentscheidungen zu kompensieren, Hier sind übrigens auch Nebenjobs wieder problemlos möglich, wie Beraterjobs oder Vorstandsposten, die gut bezahlt sind...zusätzlich zum einem Gehalt als leitender Angestellter oder in der Geschäftsleitung. Und diese leitenden Angestellten haben mit ihrem Vollzeitjob schon einen volleren Terminkalender als ein einfacher Mitarbeiter, dem im Zweifelsfall Nebentätigkeiten untersagt sind.

Hier bist Du wirklich frei und hast die Fäden selbst in der Hand, so lang alles legal abläuft. Auf der anderen Seite hast Du aber auch das volle Risiko zu tragen. Wenn das für Dich in Ordnung ist, hast Du hier das größte Potenzial. 

Als Selbstständiger ist es ein offenes Geheimnis, dass Du möglichst mehrere Einkommensquelle auf der Ebene Deiner Selbstständigkeit erschließen solltest, um Dich finanziell abzusichern. Meistens geschieht das mit verschiedenen Angeboten in der selben Branche. Es gibt aber auch Selbstständige, die verschiedene Businesses parallel oder saisonbedingt am Laufen haben. Bei Kleinstunternehmern oder Soloselbstständigen findet man immer wieder Menschen, die nebenbei noch einen Teilzeitjob im Angestelltenverhältnis haben, weil ihre Selbstständigkeit noch nicht richtig trägt. Andersherum gibt es einige abhängig beschäftigte Menschen in Vollzeit, die mit einem selbstständigen Nebenjob ihre Haushaltskasse aufbessern oder eine volle Selbstständigkeit vorbereiten.

Es muss nicht immer gleich eine Eigentumswohnung oder ein Haus sein, dass Dir gehört und Du vermietest. Falls zu Deiner Mietwohnung ein Parkplatz gehört, kannst Du diesen untervermieten, wenn Du ihn nicht brauchst. Das ist nicht viel, aber besser als nichts. Ich finanzieren aus dem Gewinn meines vermieteten Parkplatzes die Futterkosten für meine Katze und teilweise die Tierarztkosten.

Eine andere, tolle Möglichkeit wäre Air BNB: Du kannst ein Zimmer in Deiner Wohnung an Reisende tageweise vermieten. Allerdings gehen Gemeinden und Lobbyverbände der Hotellerie international in vielen Städten gegen die Ausbreitung von weiteren Air BNB Anbietern vor, weil das angeblich schlecht für die Hotellerie sein soll und auch nicht jeder Hausbewohner das gut findet, dass regelmäßig fremde Leute bei Dir ein- und aus gehen. Air BNB gibt Lizenzen aus, wer als Anbieter akzeptiert wird. Früher war es nicht ungewöhnlich beispielsweise an Studenten ein freies Zimmer in der Wohnung unterzuvermieten. Alles natürlich mit Rücksprache mit Deinem Vermieter, wenn Du kein Wohneigentum hast. Bei einem längeren Auslandsaufenthalt kannst Du Deine Wohnung auch für diese Zeit an andere Menschen auf Zeit weiter vermieten. Es gibt sogar Ansinnen, Deine Wohnung während Deiner Abwesenheit an einem Arbeitstag in dieser Zeit anderen Menschen zu überlassen. In Spanien wird auf Plakaten aktiv dafür geworben.

Kapitalerträge sind steuerechtlich als Gewinne aus Kapitalanlagen definiert. Die gängigen Arten sind:

Dividende und Kursgewinne erhältst Du auf Wertpapiere aller Art, wenn sie eine gute Performance abliefern. Wenn  Du auf die richtigen Wertpapiere setzt, bekommst Du hier - bereinigt von der Inflation - tatsächlich Gewinne heraus, wenn Du Dein Geld in solide, zukunftsfähige Unternehmen langfristig anlegst. Mindestens einmal im Jahr findet eine Ausschüttung statt. Ich habe damit schon hohe 3-stellige Beträge im Jahr zusätzlich verdient.

Positive Zinsen, die Du auf Deinen Bankkonten für Dein Geld erhältst. Das können wir bei einem Girokonto entspannt vernachlässigen. Aber Tagesgeld- und Festgeldkonten ermöglichen Dir, Geld das Du außerhalb Deines nötigen Cashflow zur freien Verfügung hast, gewinnbringender anzulegen, als es auf Deinem Girokonto zu belassen. So kannst Du der Inflation etwas entgegen arbeiten.

Ein Klassiker bei den Veräußerungsgewinnen wäre zum Beispiel der Verkauf Deiner Eigentumswohnung. Hier ginge es nicht nur darum, ein immobliles Gut wieder zu liquidieren, sondern am besten mit Gewinn zum damaligen Anschaffungspreis zu verkaufen. In London ist es beispielsweise üblich, sich als junger Berufstätiger eine erste kleine Wohnung zu kaufen, wenn der finanzielle Hintergrund stimmt. Damit meine ich die Familie und die Verwandtschaft, die alle zusammenlegen, um dem Familienmitglied eine erste Eigentumswohnung zu ermöglichen. Diese Wohnung wird ein paar Jahre bewohnt. Wenn sich dann die Lebensverhältnisse zum Positiven ändern, wird diese Wohnung verkauft. Weil auf dem Londoner Wohnungsmarkt der Wert der Immobilien kontinuierlich steigt, kann sich dieser Mensch durch den Verkauf der ersten Immobilie dann meist eine größere Immobilie kaufen.

Falls Du Gold besitzt, ist das auch ein Evergreen, der im Wert meist kontinuierlich steigt. Alternativ dazu wäre auch Silber eine sehr gute Idee, um der Inflation ein Schnippchen zu schlagen.

Dein Geld in Kunstgegenstände oder andere wertvolle Dinge wie Oldtimer, hochwertiger Wein oder Perserteppiche zu investieren, sind ebenfalls eine gute Idee, um Werte physisch zu konservieren und zu steigern. Das Thema der sachgerechten Lagerung bzw. Gebrauch im Alltag ist hier zu bedenken, damit es beim Verkauf auch tatsächlich zu satten Gewinnen kommen kann.

Lizenzen und Markenrechte sind ein sehr interessantes Feld mit teilweise gigantischem Potenzial. Schon so manch unbedarfter Kleinunternehmer hat sich von einem großen Konzern einen Markennamen, Rezepte oder die Rechte für eine Produktidee für einen scheinbar hohen Preis abkaufen lassen. Der Konzern hatte später damit ein zigfaches an Gewinn gemacht. Mit der Erteilung einer Lizenz für sein geistiges Eigentum hätte man lebenslange Lizenzgebühren erzielen können.

Franchisemodelle sind ebenfalls eine tolle Idee, wenn Du eine gute Geschäftsidee hast, die lokal funktioniert und vielleicht auch woanders Erfolg haben könnte. Du selbst möchtest oder kannst aber noch nicht von Deinem Standort weggehen. Ein Franchise könnte Dir helfen, Deine Geschäftsidee in die Welt hinauszutragen. Du verdienst dabei Deine Franchisegebühren von Deinen Franchisenehmern, die nach Deinen Standards ihr selbstständiges Geschäft aufbauen.

Ein Klassiker bei Künstlern und Musikern sind die GEMA-Gebühren, die anfallen, wenn öffentlich Musikstücke eines Künstlers gespielt werden. Dieses Geld kommt diesem Künstler dann als Einnahme zu Gute, die die Urheberrechte haben. Mein Großvater war vor dem 2. Weltkrieg ein bekannter Musiker seiner Zeit in seinem Land. Heute kennt ihn kaum jemand mehr. Trotzdem hatten wir als seine Nachfahren noch bis zu vor einiger Zeit einen dreistelligen Betrag GEMA-Gebühren im Jahr erhalten.

Weitere Möglichkeiten, Lizenzgebühren zu erhalten ist durch

• Patente,
• Marken,
• Geschmacksmuster
• und weitere Urheberrechte.

Der Klassiker an Firmenbeteiligungen sind wohl die Aktien, die leider in Deutschland nicht ganz so stark in der Allgemeinheit verbreitet sind, wie in anderen Ländern. Mit einer Aktie besitzt Du einen Bruchteil eines Unternehmens und hast damit ein anteilmäßiges Mitspracherecht, was in dieser Firma passiert. Du solltest von der Branche und möglichst auch der Firma, in die Du investierst, optimalerweise genügend Kenntnisse haben, um Möglichkeiten und Risiken realistisch beurteilen zu können.

Mit Anteilsscheinen in geschlossene Fonds kannst Du mit anderen Menschen in ein bestimmtes Unternehmen oder eine Branche investieren. Der Fond wird in der Regel von einem Fondmanager verwaltet.

Du kannst Dich auch an Personengesellschaften finanziell beteiligen wie in einer GbR oder einer KG. Damit wirst Du zum Mitgesellschafter. Ich führe diesen Punkt hier bewusst (nochmal) nach den Kapitalerträgen auf, weil hierdurch die Möglichkeit besteht, ab einem bestimmten Prozentsatz an Anteilen wirklich die Möglichkeit offensteht, in Firmenentscheidungen einzugreifen, die sich positiv auf Deinen Beruf oder Dein Privatleben auswirken können, was Deine finanziellen Einnahmen dort betrifft.

Staatliche Förderungen können sehr nützlich sein. Ich habe solche schon zweimal in Anspruch genommen, um mich beruflich fortzubilden und habe einen erheblichen Teil der Kosten damit reduzieren können.

Aktuell sind staatliche Förderungen bei der Gebäudesanierung sehr begehrt, um die aktuellen Klimastandards der Regierung erfüllen zu können, die sukzessive in den folgenden Jahren verbindlich für Immobilienbesitzer werden.

Es lohnt sich zu recherchieren, wofür und ob Du eine Förderung erhalten kannst, wenn Du beruflich oder privat etwas Größeres planst wie zum Beispiel eine Existenzgründung.

Das Prinzip von Provisionen ist: Du hilfst mir, mehr Geschäfte zu machen, und ich belohne Dich direkt mit einer Prämie oder indirekt mit einem Rabatt bei Deinem nächsten Kauf bei mir dafür.

So erhalten Bestandskunden bei mir eine Coachingstunde gratis, wenn sie mir einen zahlenden Neukunden zuführen. Das Amazon Partner Net und andere ähnliche Netzwerke zahlen mir eine prozentuale Provision, wenn nachweislich durch meine Empfehlung bzw. einen Partnerlink zu ihren Produkten ein Kauf durch eine andere Person zustande kommt.

Ab der gehobenen Mittelschicht aufwärts ist es allgemein üblich, Geld über Kapitallebensversicherungen anzusparen und sich in regelmäßigen Abständen auszahlen zu lassen. Bei guten Versicherungsverträgen geschieht es mit einem Gewinn. Bei schlechten Versicherungsverträgen geschieht das mit einem Verlust. Sollte sich Letzteres abzeichnen, ist es grundsätzlich ratsam, über eine Kündigung des Versicherungsvertrages nachzudenken. Die hiesigen Verbraucherschutzbüros leisten hier meist exzellente Arbeit für kleines Geld. 

Solche Kapitallebensversicherungen sind meist taktisch so aufgestellt, dass sie möglichst früh abgeschlossen werden und dann zu bestimmten Zeitpunkten auslaufen, wie beispielsweise zum 40., 50. 60. und 70. Geburtstag, um dann für bestimmte finanzielle Projekte bereitzustehen oder neu angelegt werden können. Es handelt sich dann in der Regel um mehr oder minder große 5-stellige Beträge, die Dir ausgezahlt werden können, wenn Du einen guten Versicherungsvertrag hast. Die Qualität der Versicherungsverträge schwankt auch innerhalb einer Versicherungsgesellschaft oft stark. Also aufpassen und gut vergleichen! Nur braucht man eben das entsprechende, freie Geld im monatlichen Einkommen, um solche zusätzlichen Versicherungen langfristig bedienen zu können.

Eine andere Versicherungsdienstleistung, die nicht jeder sofort auf dem Schirm hat, ist das Arbeitslosengeld, weil Du ja in die Arbeitslosenversicherung eingezahlt hast als abhängig beschäftigter Mensch. Gleiches gilt für Deine staatliche Rente, die tendenziell immer unsicherer wird. Der wohl zukünftige Bundeskanzler ab 2025, Dr. Friedrich Merz von der CDU, möchte eine Altersvorsorge in Deutschland etablieren, wie ich sie aus Großbritannien kenne:

1. eine staatliche Grundrente / Einheitsrente
2. eine betriebliche Rente von Deinem Arbeitgeber, wenn Du abhängig beschäftigt arbeitest
3. Deine eigene Vorsorge mit einer privaten Rentenversicherung

Diese 3-er-Kombi soll Dich angeblich gut in den Ruhestand bringen. Bei genauerem Hinsehen erkennt man aber schnell einige Schwächen und Risiken:

1. die staatliche Grundrente erhältst Du nur, wenn Du eine bestimmte Anzahl von Jahren sozialversicherungspflichtig gearbeitet hast. Sonst erhältst Du nur die geringer ausfallende Grundsicherung. Von Beidem kannst Du weder leben noch sterben.
2. Nicht jeder Arbeitgeber zahlt Dir eine betriebliche Rente oder Pension. Ich kann mir gut vorstellen, dass Dir bei einem bestimmten Fehlverhalten dieser verdiente Pensionsanspruch auch wieder aberkannt werden kann.
3. Einen privaten Rentenversicherungsvertrag muss man sich erst einmal leisten können und dann auch in einer Höhe bedienen, dass es eben zu keiner Rentenlücke, sondern im besten Fall zu einer Haltung oder noch besser Erhöhung Deines Lebensstandards kommt, im Vergleich zu der Zeit, wo Du noch gearbeitet hast. Die Geringverdiener haben hier wieder das Nachsehen und landen sicher in der Altersarmut.

Natürlich gibt es noch weitere Versicherungen. Ich habe mich hier nur auf die wichtigsten konzentriert, die allgemein relevant Dir Gewinne bringen können oder allgegenwärtig sind. Die gesetzliche und die private Krankenversicherung habe ich hier mal außen vor gelassen. Eine gute private und gegebenenfalls auch berufliche Haftpflichtversicherung sollte jeder Mensch haben.

Es soll ja angeblich passieren, dass manch glücklicher Mensch mehr oder minder große Summen Geldes oder Wertgegenstände geschenkt bekommt, erbt, gespendet bekommt oder im Lotto gewinnt. Sei es ihnen gegönnt! Allerdings freut das ab einem bestimmten Freibetrag auch immer das Finanzamt mit. Trotzdem bleibt es eine mögliche Einkommensquelle.

Sehr beliebt sind heutzutage Kleinspenden über Patreon an Künstler oder Großspenden an politische Parteien, die dann auch schon einmal über PayPal abgewickelt werden können. Dieser 10. und letzte Punkt wird gerne vergessen, ist aber in der Praxis immer wieder relevant.